Mittwoch, 14. Mai 2008

Die Schweiz ist ein Feudalstaat

Die Vermögensscheere driftet immer weiter auseinander. Reiche und Superreiche vermehren ihr Vermögen exorbitant. Der Mittelstand stagniert.

«Reichtum ohne Leistung». So nennt sich ein schmales Büchlein, das sich mit den fetten Vermögen der Schweizer Superreichen befasst. Verfasst hat es jemand, der es genau wissen muss: Hans Kissling, der ehemalige Zürcher Chefstatistiker.

Fakten:
Die drei reichsten Steuerzahler im Kanton Zürich besitzen so viel wie die 412'000 ärmsten. Also wie 56 Prozent aller Steuerzahler. Die reichsten 10 Leute besitzen schon so viel wie zwei Drittel aller anderen. Das reichste Prozent (7300 Millionäre) besitzt praktisch so viel wie der Rest: wie 95 Prozent der Leute.

Und diese Zahlen untertreiben noch. Denn im steuerbaren Vermögen sind nicht eingerechnet: Liegenschaften ausserhalb des Kantons, Altervorsorge, Hausrat und - nicht zuletzt - alle legalen und halb legalen Steuertricks. Da grosser Reichtum ganze Heerscharen an Steueranwälten anzieht, schätzen Fachleute das echte Vermögen der Reichen und Superreichen auf mindestens das Doppelte.

Da der Mittelstand kaum reicher wurde, zahlt er die Rechnung. Mieten explodieren, Sicherheitskosten steigen, Karrierechancen sinken, da Superreiche mit exklusiven Schulen und Klubs, privaten Spitälern und Beratern einen Wettbewerbsvorteil besitzen.

Eigentlich ein Thema, das das Volk betrifft. Doch die grosmaulig selbsternannte Partei des Vokes schweigt und macht sich für Steuersenkungen der Reichen und Superreichen stark. Kein Wunder. Diese Partei wird ja von Milliardären geführt, die einzig und allein nach Eigeninteressen handeln. Unterstützt von ihren WählerInnen, die kaltschnäuzig und mit gross orchestrierten Scheinthemen über den Tisch gezogen werden.

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